Die Kreuzimmunität

Teil 6.2 von 8 des Weges zum Verfassungs­gericht — ein Echt­zeit-Lehrgang in der Wirklichkeit mit ungewissem Ausgang — Stand 31.05.2021

Christian Hannig
40 min readJan 4, 2021
Dicke Bretter bohren alleine reicht nicht — Kreuzimmunität kombiniert mit ‘Dicke Bretter bohren’. — Quellen: Tübinger Liste, eigentlich hier — dort jedoch ohne das Bild, dieses ist alleine hier zu finden. Grafik zur Kreuzimmunität aus dem Fachartikel ‘Deciphering the ins and outs of SARS-CoV-2-specific T cells’ in Nature. https://www.nature.com/articles/s41590-020-00838-5.pdf

Lesezeit: 9 min — ohne die übersetzten und Original-Zitate aus den Studien

Die Beschäftigung mit dem Thema Corona-Epidemie seit Mai 2020 in Form von Ar­tikeln führte im März 2021 zur Einreichung einer Ver­fas­sungs­be­schwer­de, und in der weiteren Folge zu einer Webseite über die (Kreuz)­Im­munität. Auf der Seite bin-ich-schon-immun.de sind auch und vor allem alle hier aufgeführten Studien weiter aufgeführt und untersucht.

Absicht und Zweck dieser Artikelreihe

Alles über die Absicht, den Zweck und Aufbau sowie Struktur dieser Ar­ti­kel­serie Auf dem Weg zum Verfassungs­gericht steht in Teil 1. Bitte dort nach­sehen.

Die Quellen dieses Artikels

sind ausschließlich Studien und Fachartikel und der Coronavirus-Steckbrief des RKI. [Fußnoten im Text, z.B. ⁸-⁴, verweisen auf Studie 8, 4. zitierter Satz]

Die Kreuzimmunität

Die was?

Die Kreuzimmunität!

Hört auch auf den Namen Teil-Immunität. Dies ist die Fähigkeit des Im­mun­systems, neue, unbekannte Eindringlinge aufgrund der Ähnlichkeit mit be­reits bekannten (und seinerzeit erfolgreich bekämpften) Eindringlingen zu erkennen. Auf ‘wissenschaftlich’: kreuz-reaktive T­-Zel­len zu hab­en. Das Wis­sen über die kürzlich noch neuen, unbekannten Teile der Ein­dring­linge wird im immunologischen Gedächtnis gespeichert. Dies ist die adaptive Im­mun­ität. Kann in allen Stärken von Ausprägungen und Wirkweisen auf­tret­en.

Das ‘kleine Geschwisterchen’ der Herden- oder Populations-Immunität. Der übersehenste, ignorierteste, un-erwähnteste und unbekannteste Aspekt der gesamten Corona-Epidemie. — Die Blaue Mauritius der Pandemie (für die äl­ter­en Leser) oder auch das Un­ob­tanium der Pandemie (für die jüngeren Le­ser)…

AHA.

Nie von gehört?

Ist auch nicht so einfach. Mir ist im ganzen Jahr 2020 ein (1!) Artikel in deutschen Leitmedien darüber bekannt.:

Screenshot des Artikel vom 09.08.20 der SZ. Viel mehr als das steht auch im Artikel nicht, der sich inhaltlich auf die unten verwendeten Quellen ¹ und ³ bezieht.

Dabei wächst das Wissen über die Teil- oder Kreuz­im­mun­ität rasant. Sowohl bei SARS­-CoV­-2 als auch die letzten Jahr­(zehn­t)e hindurch bei Influenza, Grip­­­pe, SARS, MERS und Schweine­grip­pe.

Anders als bei den medial prä­senten Antikörpern hört man von dieser gu­ten, wenn nicht der besten Nachricht des Jahres (2020 oder 2021, egal!) so gut wie gar nichts. Oder wie das British Journal of Medicine schreibt: “T-Zell-Stu­dien haben im Gegensatz zur Erforschung von Antikörpern, die die Nach­richt­en zu dominieren scheinen, nur spärlich mediale Aufmerksamkeit erhalten.” ⁹-⁷

Dann will ich mal meinen Teil beitragen, das zu ändern:

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Kreuzimmunität

Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ist nicht so neuartig und trifft das Im­­mun­system nicht so unvorbereitet⁸-⁵ wie die Verantwortlichen dies immer betonen:

Humane Coronaviren (HCoVs, namentlich OC43, HKU1, NL63 und 229E) ¹⁰-¹ sind in der Menschheit weit verbreitet¹-³ und für leichte Atem­wegs­be­schwer­den ver­ant­wort­lich. Mehr als “90% der menschlichen Be­völ­ker­ung sind für min­destens drei dieser humanen Erkältungs-Coronaviren seropositiv.” ⁸-³ Seropositiv heißt, sie hatten in der Vergangenheit bereits Kontakt mit den auch CCC [= ‘common cold coronaviruses’] genannten Viren und haben Antikörper ge­bild­et. Die HCoVs weisen eine Teil­se­quenz­ho­mo­lo­gie¹⁰-² der Aminosäuren⁴-³ mit SARS­-CoV­-2 auf, sind diesem also nicht unähnlich.

Infektionen mit diesen [CCC-] Viren¹²-² machen etwa “20% der ge­wöhn­lich­en Erkältungen” ¹-³ aus und sorgen anschließend für eine Kreuz­im­mun­ität. Die -auf die Weltbevölkerung gesehen- seltenen zo­ono­ti­schen Coronaviren SARS­-CoV­-1 und MERS­-CoV führen nach durchgemachter Erkrankung eben­falls zur Kreuzimmunität.⁶-⁴

Weiter haben Studien herausgefunden, daß auch die weit verbreiteten CMV [=humane Herpesviren]¹¹-³ und die tierischen Betacoranaviren⁵-¹, sowie mög­licherweise auch der Wissenschaft noch unbekannte Coronaviren aus dem Tier­reich⁴-⁴ kreuzreaktive T-Zellen hervorrufen.

Es ist bekannt, dass verschiedene Viren “beim Menschen sehr unter­schied­liche pathologische Manifestationen [=Krankheitsbilder] verursachen”.⁴-² Dies liegt an der hochkomplexen Wirkweise von Viren als auch des Im­mun­sys­tems. So kann eine Immunantwort auch ausbleiben³-², vor allem dann, wenn die In­fek­tion sehr mild ist.³-³ “Innerhalb des Körpers sind die Rollen verschiedener Kom­po­nenten des Immunsystems komplex und mit­ein­an­der verbunden. B-Zellen pro­duzieren Antikörper, aber B-Zellen werden durch T-Zellen reguliert, und währ­end T-Zellen und Antikörper beide auf Viren im Körper reagieren, tun T­-Zel­len dies auf infizierten Zellen, währ­end Antikörper dazu beitragen, die In­fek­ti­on von Zel­len zu verhindern.“ ⁹-⁵

Gleichzeitig kann es eine sehr starke Immunantwort⁶-³ durch T-Zellen ge­ben, ohne daß der Infizierte überhaupt Krankheitssymptome bemerkt.³-⁶ Eine star­ke Immunantwort durch Antikörper hingegen ist immer auch mit einer deut­lich­en bis starken Erkrankung verbunden.⁶-³ Eine über­schieß­en­de Anti­kör­per­re­ak­ti­on kann auch die viel beobachteten Lungenpathologien auslösen.⁶-⁴

Im Gegensatz zu Antikörpern ist die Immunität durch T-Zellen lang­an­dau­ernd. Anhand der SARS-Epidemie 2003 wurden mindestens 17 Jahre Dauer nachgewiesen.¹-³+⁵-¹+⁷-²+¹¹-¹ “Antikörper sind nicht die ganze Geschichte” der Immunantwort⁹-⁴ resümiert eine Studie.

Nahezu alle auf der gesamten Welt beobachtbaren lokalen Besonderheiten der Pandemie sind durch die Viruseigenschaften und die Wirkweise des Im­mun­systems erklärbar¹-⁴:

Es ist allgemein bekannt, dass die Prävalenz [= Krankheitshäufigkeit, Ver­breit­ung] der vier hu­ma­nen Erkältungs-Coronaviren in mehrjährigen Zyklen statt­fin­det, die sich geo­graf­isch unterscheiden können.” ⁸-⁴ Die Unterschiede der geo­gra­fischen Verteilung, die Schwere der COVID-19-Epidemie, und der Zu­sam­men­hang zwischen dem Alter und Risiko sind damit erklärbar.⁸-⁴

“Bei der H1N1-Influenza-Pandemie 2009 bestand in der erwachsenen Be­völ­ker­ung eine bereits bestehende T-Zell-Immunität.” ³-⁶ Dies wurde von Ver­ant­wort­lich­en wie WHO und CDC lange bestritten, und “erst die wissen­schaft­lich­­en Da­ten zwangen die WHO und das CDC, die bis dahin verbreitete Ansicht, dass die meisten Menschen ‘keine Immunität gegen das Pandemievirus haben werden’ zu der Aussage zu ändern, dass ‘die Anfälligkeit der Be­völk­er­ung für ein Pan­de­mie­vir­us von dem Niveau der bereits be­steh­en­den Immunität gegen das Virus ab­hängt.’ 2020 scheint diese Lektion vergessen zu sein.” ⁹-² schreibt das British Me­dical Journal.

In den Studien 2020 wurden “142 T-Zell-Epitope des SARS-CoV-2-Genoms kar­tiert, um eine präzise Abfrage des SARS-CoV-2-spezifischen CD4+ T­-Zell­re­per­to­ire zu ermöglichen.” ¹⁰-¹ Dies sind 142 Ansätze mit denen das mensch­liche Im­mun­system das Virus erkennen kann (siehe Teilhomologie)! Da die Diversität der SARS-CoV-2-T-Zell-Antworten bei milden Symptomen von COVID-19 er­höht ist, [bedeutet dies den] Nachweis, dass die Ent­wick­lung von Im­mu­ni­tät die Erkennung mehrerer SARS-CoV-2-Epitope er­ford­ert.⁶-³ Epitope sind die Strukturen, gegen die im Zuge einer adaptiven Im­mun­antwort Anti­kör­per und/oder T-Zell-Rezeptoren gebildet werden.

Aus meiner Sicht bedeutet dies, daß eine natürlich er­wor­be­ne Immunität der durch Impfung erzeugten in praktisch allen Fällen über­legen ist.

Die Kenntnisse über die Kreuzimmunität auf Bevölkerungsebene [=Herd­en­im­munität] “in den nächsten Monaten [gemeint ist der Sommer 2020!]” ¹-⁵ aus­zubauen ist von “entscheidender¹-⁵, zentraler³-¹ und größter⁵-¹ Bedeutung” ¹-⁵, da diese Kenntnisse bei Modellierungen¹⁰-³ der Pandemie zu “dra­ma­tisch un­ter­schiedlichen Ergebnissen” ³-¹ führen, was “erheblichen Ein­fluß auf die Dy­na­­mik” ³-⁸ und damit auch “die Bekämpfung der COVID-19-Pandemie” ⁵-¹ in Form von Ausgestaltung und der laufenden Anpassung³-¹ der Maß­nahmen gegen das Virus haben wird.

Kann das mal jemand Herrn Lauterbach sagen?

Diese Forderungen der Wissenschaft sind auch nach bald* einem Jahr in der Politik auf vollständig taube Ohren gestoßen. [* als ob sich bis März da was ändern wird]

Die Herdenimmunität hat im letzten Jahr eine sehr merkwürdige Kar­rie­re er­lebt: Von der Gesetzesbegründung der Masernimpfpflicht, und mehrfach­er Er­wähn­ung des Nationalen Pandemieplans (NPP) [PDF] des RKI über ein frag­wür­di­ges Konzept (sog. ‘britischer, niederländischer und schwedischer Weg’, zu höchst kritikwürdig (z.B. Great Barrington Declaration, die üb­ri­gens die glei­­chen Forderungen aufstellt wie der eben genannte NPP, — aber das nur am Rande) bis zur Tabuisierung als “asoziales Konzept, mör­der­isch für die alten Bevölkerungsteile” in den Leitmedien.

Soweit die Immunität der Bevölkerung ermittelt wird geschieht dies durch nur viel weniger aussagekräftige Studien zur Seroprävalenz [=Häufigkeit von Antikörpern]. Diese “als Indikator unterschätzt [aber] das Ausmaß der Im­mun­ität auf Bevölkerungsebene gegen SARS-CoV-2.” ⁷-⁸

Hinzu kommt das gegenläufige Problem, daß “die begrenzte Verfügbarkeit von Tests und die vorrangige Prüfung sym­pto­ma­tischer Patienten […] zu einer er­heb­lichen Un­ter­schätz­­ung der Infektionslast und einer Überschätzung der Sterb­lich­keits­ra­ten [führen].” ¹-² … — aber ich schweife ab.

Über welche Zahlen reden wir hier eigentlich?

Zuerst die Zahlenwerte der Herdenimmunität. Maßgeblich ist hier der HIT, der herd immunity threshold. D.h. der Anteil an der Bevölkerung, der im­mun sein muss, um eine weitere Ausbreitung des Virus effektiv zu ver­hind­ern. Ein­fache Standardberechnung in Abhängigkeit der Re­pro­duk­ti­ons­zahl ohne Be­rück­sichtigung irgendwelcher Be­­son­der­­heit­en der Bevölkerung:
HIT = 1−1/Ro
Beispiel Masern, der Virus mit der höchsten Reproduktionszahl [Ro=18] aller Viren. Die Berechnung des Schwellenwertes der Herdenimmunität ergibt dies den hohen Wert von 95%:
HIT = 1−1/18 = 94,44%

Nun zu SARS-CoV-2 mit einem Ro~2,5 [Mittelwert der Schätzungen: 2–3]
HIT = 1 – 1/2,5 = 0,6 = 60%

Unter der Berücksichtigung der Inhomogenitäten in den Bevölkerungen wie Unterschiede in Mobilität, Soziale Kontakte, Reisen, Pendelverkehr (etc.) wur­de berechnet, daß nicht 2/3, sondern nur 42% bis “50% der Men­sch­en immun sein müssen, bevor die Herdenimmunität [gegen SARS-CoV-2] erreicht ist.” ⁹-³ Einige Forscher berechnen den Schwellenwert sogar nur in der Größ­en­ordnmung von 20%, wobei klar, ist daß dieser Wert auch geo­grafisch und be­völkerungsspezifisch unterschiedlich sein wird.

In jedem Fall wird er ziemlich sicher bei 60% und darunter liegen, höchst­wahr­scheinlich auch bei unter 50%.

Die vorliegenden und unten aufgeführten Studien aus aller Welt (Insti­tuts­ort in Klammern) kommen auf einen ‘unerwarteten hohen Grad an Im­mu­nität auf Bevölkerungsebene’ ⁷-⁶ und ziehen das Fazit, daß ‘eine sig­ni­f­kante Mehrheit der Weltbevölkerung wahrscheinlich SARS-CoV-2-reaktive T-Zellen hat’ ¹¹-³.
Die ermittelten Werte aus den Studien lauten:
35%¹-¹ *! (Max-Planck, Charité & TU Berlin),
20%²-¹, 40–60%³-⁴ *! und 20-50%⁸-¹ (La Jolla Institut, Kalifornien),
51%⁴-³ *! bzw. 50%⁵-¹ (Universität Singapur),
81%⁶-² *! (TU Tübingen) und
70%¹¹-² (MedGenome, USA + Indien)
[UPDATE 18.01.]: Die mit *! gekennzeichneten Studien zitiert auch das RKI. Details unten bei den Quellen [ENDE UPDATE]

Balkendiagramm mit Darstellung der ermittelten Werte an Kreuzimmunität gegen SARS-CoV-2 aus den zehn untenstehenden Studien. Werte angegeben als genauer Wert (Balken mit dunkelblauem ‘Ende’), als Bandbreite (Balken mit heller werdendem ‘Ende’). Mittelwert (hellblaue Linie): 46%. Unter dem Diagramm sind die derzeit in der Literatur zu findenden Angaben über die zu erreichenden Schwellenwerte der Herden- oder Populationsimmunität angegeben: 20% aufwärts (einige Forscher) 42% (Oxford) bis 60% (=HIT; herd immunity threshold mit der Näherungsberechnung HIT=1–1/Ro) als häufigste Angebe und Werte bis 90% (einige Forscher und Politker. Werte über 60% sind rechnerisch sehr unwahrscheinlich: Masern mit Ro von 18 hat einen HIT von 94,9%, SARS-CoV-2 hat einen Ro von 2–3 und daher eine HIT von 60%)

Der Wert für das Erreichen der Herden- oder Populationsimmunität liegt somit mindestens in Sichtweite (20%-35% K-I zu 50%-66% HIT) oder so­gar bereits seit März 2020 über der bereits vorhandenen (42%-50% HIT zu 70–81% K-I) Kreuzimmunität!
[UPDATE 18.01.]:

Kann das BITTE mal jemand Herrn Lauterbach sagen? Vielleicht das Robert-Koch-Insititut?

[ENDE UPDATE]
Ohne daß ich die Zahlen hier genauer bestimmen könnte: die Welt sieht mit jeder, mit egal welcher der Zahlen oben in jedem Fall anders aus!

Man möchte ‘Das Ende der Pandemie’ ausrufen. Hab ich ja auch getan. Oder wenigstens das Licht am Ende des Tunnels. Aber das ist per Definition der Impfstoff. Also gibt es trotz der guten Nachrichten noch viel zu tun.

Und damit die Politik diese guten Nachrichten auch endlich mal zur Kenn­tnis nimmt kommen alle Studien, alle Zitate und alle Informationen dieses Artikels 1:1 in meinen Sachvortrag der Verfassungsbeschwerde.

Es folgen die… [UPDATE 18.01.21]: …Quellen der Aussagen, aber vorher noch Zitate aus den Abschnitten ‘Immunität’ auf der Webseite und aus dem ‘Epidemiologischen Bulletins 02/2021[PDF] des RKI:
[Nummern der Original-Quellenangaben (z.B: 248) durch meine ([¹]) ersetzt.
Die Struktur des
Steckbriefs ändert sich mit jedem Update, daher ggfs. die Gesamtseite aufrufen, und dort den Abschnitt ‘Immunität’ suchen.]

“Eine vorangegangene Infektion mit HCoV kann eine kreuzreaktive Im­mun­ant­wort sowohl auf B- als auch auf T-Zell-Ebene auslösen.”

“Darüber hinaus ist über eine T-Zell-Kreuzreaktivität von HCoV und SARS-­CoV-­2 berichtet worden, die möglicherweise Schutz vor einer schweren COVID-­19-Er­krank­ung bietet. Bei ca. einem Drittel der Probanden ohne nachweisliche SARS-CoV-2-Infektion waren reaktive CD4 T-Zellen gegen SARS-CoV-2 vorhanden, […]. Bei Erkrankten wurde eine T-Zell-Reaktivität gegen das Spike-Protein ([¹]) sowie gegen weitere SARS-CoV-2-Pro­te­ine festgestellt, die mit dem Nachweis neutralisierender ([]) bzw. Nukleocapsid-Antikörper korrelierten. T-Zellen wur­den auch bei Infizierten festgestellt, die keine Antikörpertiter aufwiesen und asymp­to­ma­tisch waren ([]).”

[UPDATE 18.01.]: Aus dem Epidemiologischen Bulletin 02/2021:

“Präexistente SARS-CoV-2-reaktive CD4+ Gedächtnis-T-Zellen bei Menschen oh­ne bisherige SARS-CoV-2-Exposition, die möglicherweise auf vor­an­ge­gange­ne HCoV­-Infektionen zurückzuführen sind, können sowohl an der Kontrolle als auch an der Pathologie von COVID-19 beteiligt sein([]).” [S.12]

Bevor Jubel ausbricht, bremst das RKI und widerspricht auf der Webseite erstmal den Aussagen der soeben zitierten Studien:

“Diese Nachweise lassen jedoch nicht auf eine protektive Immunität schlie­ßen; auch sind weitere Longitudinalstudien erforderlich, um diese Belege zu untermauern.”

Man muss schon wieder sehr genau lesen:
1. warum wären denn weitere Studien erforderlich, wenn klar ist, daß dies keine protektive Immunität bietet? Weil es anscheinend doch nicht klar ist. Und das ‘protektiv’ scheint absichtlich überspezifisch, damit man ‘nicht schließen lassen’ schreiben kann. Denn auf Immunität kann man laut den Studien eindeutig schließen.
2. Lanzgzeitstudien fordern nahezu alle (von mir zitierten) Fachleute seit Frühjahr 2020: Streeck, Antes, Schrappe, Ioannidis, weiter die ECDC, die WHO und das RKI, und die Forscher aus den untenstehenden Studien.

Sollte man wirklich mal machen.

[UPDATE 21.01.21]:
Eine sehr gute verständliche Einführung in das ganze Thema gibt ein Arti­kel in der Deutschen Apotheker Zeitung vom 14.10.20 mit dem Titel:

Screenshot des Artikels. Wenn ich jetzt die www.deutsche-apotheker-zeitung.de zu einem Leitmedium erkläre, erhöht sich die oben beklagte niedirge Anzahl der Berichte um 100%

Mehrere der unten zitierten Studien und der Artikel vom British Medical Jour­nal werden hier beschrieben und zitiert. Lesenwert.

Aktuell kommt auch langsam etwas Fahrt in das Thema Kreuzimmu­ni­tät:

In der Entscheidung im Ordnungswidrigkeitsverfahrens 6 OWi — 523 Js 202518/20 vor dem Amtgericht Weimar (mit Freispruch wg. Ver­fas­sungs­wid­rig­keit der Corona-Verordnung) heißt es:

„Die […] Szenarien, die im Frühjahr die Entscheidung über den Lockdown maß­geblich beeinflussten […] beruhten auf falschen Annahmen […] zur Frage einer bereits vorhandenen […] Grundimmunität gegen das Virus in der Be­völk­erung.“
„[…] entgegen den ursprünglichen Annahmen, die von einer fehlenden Im­muni­tät ge­gen das „neuartige“ Virus ausgingen, weshalb zum Erreichen einer Her­den­im­muni­tät 60–70% Bevölkerung infiziert werden müssten, gibt es bei bis zu 50% der Bevölkerung, die nicht SARS-CoV-2 exponiert waren, bereits eine Grund­im­muni­tät durch kreuzreaktive T-Zellen, die durch Infektionen mit früh­er­en Co­ro­na-Viren entstanden sind.“

Ende meines Textes

Hier die Webseite zum Artikel:

bin-ich-schon-immun.de

Und hier die

Quellen der Aussagen:

¹ 10.04.20 (29.07.20*) — ‘SARS-CoV-2-reaktive T-Zellen in gesunden Pro­ban­den und in Patienten mit COVID-19’ [PDF hier] — Max-Planck-Ins­ti­tut Berlin, TU Berlin & Charité, Berlin — Braun, Drosten et al. — medRxiv.org **

* = Veröffentlichungsdatum
**= Diese (übrigens weltweit erste zu dem Thema!) Studie von Co-Autor Prof. Drosten habe ich bereits in dem Artikel ‘Was wäre die Lösung?’ ausgiebig ana­lysiert

[UPDATE 17.01.21]: Die Studie wird seit dem 15.11. auch vom RKI zitiert:

Screenshot von https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html. Studien zur Kreuzimmunität werden in Abschnitt ‘Immunität’ (derzeit Punkt 17) behandelt. Die Quellen werden unten am Ende der Seite des RKI aufgeführt. Die Nummerierung der Quellen ändert sich bei jedem Update.

[ENDE UPDATE]

Kernaussagen:

¹-¹ “Wir ha­ben SARS­-CoV-2 S-reaktive CD4 + T-Zellen bei 83% der Patienten mit COVID­-19, aber auch bei 35% der gesunden Probanden nach­ge­wies­en. [Die] re­aktiven T-Zelllinien [sind] wahrscheinlich bei früheren Be­geg­nung­en mit en­de­mi­schen Co­rona­vir­en entstanden. Das Vorhandensein von kreuzreaktiven T-Zel­len in einem beträchtlichen Teil der All­ge­mein­be­völk­er­ung kann jedoch die Dyna­mik der aktuellen Pan­de­mie be­ein­flussen.“
¹-² “Die begrenzte Verfügbarkeit von Tests und die vorrangige Prüfung sym­pto­ma­tischer Patienten haben wahrscheinlich zu einer erheblichen Un­ter­schätz­­ung der Infektionslast und einer Überschätzung der Sterb­lich­keits­ra­ten geführt.“
¹-³ “Unsere Daten weisen auf die faszinierende Möglichkeit hin, dass solche bereits vorhandenen reaktive T-Zellen eine Kreuzimmunität darstellen, die wahr­schein­lich in früheren Infektionen mit endemischen HCoVs erworben wur­den. HCoVs machen ca. ungefähr 20% der Infektionen mit “gewöhnlicher Er­kältung“ der ober­en Atemwege aus, und sind allgegenwärtig, zeigen aber eine Win­ter­sai­son­alität. Basierend auf epidemiologischen Daten kann extrapoliert wer­den, dass Erwachsene durchschnittlich alle zwei bis drei Jahre eine HCoV-In­fektion durch­machen. Schützende Antikörper dürften mittelfristig schwinden, aber die zel­lu­läre Immunität bleibt wohl bestehen.“
¹-⁴ “Unter der Annahme, dass diese Zellen eine schützende Rolle bei der SARS-CoV-2-Infektion spielen, können sie jedoch zum Verständnis der un­ter­schied­lichen Manifestationen von CO­VID-19 und der bemerkenswerten Wi­der­stands­fähigkeit von Kindern und jungen Erwachsenen gegenüber symp­to­matischen SARS-­CoV-2-Infektionen beitragen.“
¹-⁵ “In den kommenden Monaten ist es von entscheidender Bedeutung zu ver­steh­en, inwieweit und wie SARS-CoV-2-spezifische humorale oder zelluläre Im­mu­ni­tät einen dauerhaften Schutz vor einer erneuten Infektion vermittelt. Unsere Stu­die zeigt eine bereits vorhandene zelluläre SARS-CoV-2-Kreuz­reak­tivität in ein­em we­sentlichen Anteil der seronegativen Probanden. Dieser Be­fund könn­te er­heb­liche epidemiologische Auswirkungen auf die Schwellenwerte und Pro­gno­sen der Herdenimmunität für die COVID-19-Pandemie haben.“

² 11.04.20 — ‘Erscheinungsbild von SARS-CoV-2-spezifischen T-Zellen bei COVID-19-Patienten mit akutem Atemnotsyndrom’ [PDF hier] — Center for Infectious Disease and Vaccine Research, La Jol­la Institute for Immunology, La Jolla, California, USA — Weiskopf, Grifoni, Mateus et al. — medRxiv.org

Kernaussagen:

²-¹ “Wir haben bei 20% der gesunden Probanden der Kontrollgruppe SARS-CoV­-2-reaktiven T-Zellen festgestellt, die zuvor nicht SARS-CoV-2 ausgesetzt waren, was auf eine Kreuzreaktivität aufgrund einer Infektion mit ’Erkältungs’-Co­ro­na­viren hinweist.“
²-² “Die PBMC (peripheren mononuklearen Blutzellen) der gesunden Kon­troll­gruppe stammen aus der Zeit vor 2020 und können daher keine SARS-CoV-2-spezifischen T-Zellen enthalten.“
²-³ “SARS-CoV-2-spezifische CD4 + — und CD8 + -T-Zellen treten in den ersten zwei Wochen nach Auftreten der Symptome im Blut von ARDS-Patienten (ARDS = akutes Atemnotsyndrom) auf, und ihre Häufigkeit nimmt mit der Zeit zu.”

³ 14.05.20 (25.06.20*) — ‘Ziele der T-Zell-Reaktion auf SARS-CoV-2-Co­ro­navirus bei Menschen mit COVID-19 und bei nicht exponierten Per­sonen[PDF hier]La Jolla Institute, USA, wie oben — Grifoni, Weiskopf, Mateus, Crotty et al. — cell.com

[UPDATE 17.01.21]: Die Studie wird seit dem 15.11. auch vom RKI zitiert:

Screenshot von https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html. Studien zur Kreuzimmunität werden in Abschnitt ‘Immunität’ (derzeit Punkt 17) behandelt. Die Quellen werden unten am Ende der Seite des RKI aufgeführt. Die Nummerierung der Quellen ändert sich bei jedem Update.

[ENDE UPDATE]

Kernaussagen:

³-¹ “Abschätzungen der Immunität der Bevölkerung sind für die Kalibrierung des epidemiologischen Modells zukünftiger Maßnahmen zur Bekämpfung von Pan­de­mien mit sozialer Distanzierung von zentraler Bedeutung. Die Prognosen kom­men zu dramatisch unterschiedlichen Ergebnissen, je nachdem, ob eine SARS­-CoV-2-Infektion eine anhaltende Immunität erzeugt und ob bereits eine kreuz­reaktive Immunität zwischen SARS-CoV-2 und den zirkulierenden sai­son­alen ’Erkältungs’-Coronaviren besteht.“
³-² “Während die meisten akuten Infektionen zur Entwicklung einer Immunität führen, kann bei humanen Coronaviren eine substanzielle adaptive Im­mun­ant­wort ausbleiben.“
³-³ “Das Ausbleiben der Entwicklung einer schützenden Immunität könnte an un­zureichender Heranbildung oder Dauer der T-Zell- und/oder Anti­kör­per­ant­wort liegen, wobei die wirksame Antikörperantwort von der vorherigen CD4 + T-Zell­antwort abhängt.“
³-⁴ “Die Impfstoffentwicklung gegen akute Virusinfektionen konzentriert sich klassisch auf die durch den Impfstoff ausgelöste Wiederholung der Im­mun­ant­wort. Derzeit fehlen für COVID-19 hier die grundlegenden Kenntnisse […].“
³-⁵ “CD4 + T-Zellantworten wurden [bei 100% der COVID-19-Re­kon­va­les­zenz­patienten gefunden und] bei 40% –60% der nicht exponierten Personen fest­ge­stellt. Dies kann auf ein gewisses Maß an kreuzreaktiver, bereits be­stehender Im­mu­nität gegen SARS-CoV-2 bei einigen, aber nicht allen Personen zu­rück­zu­führ­en sein. Ob diese Immunität für die Beeinflussung der klinischen Er­gebnisse re­le­vant ist, ist unsicher — und kann ohne T-Zell-Messungen vor und nach der SARS-CoV-2-Infektion von Individuen nicht sicher bestätigt werden -, aber es ist na­he­lieg­end, dass die kreuzreaktiven CD4 + T-Zellen eine schützende Immunität be­deuten. In Laborversuchen mit SARS-infizierten Mäusen wurde dies bestätigt.“
³-⁶ “Im Zusammenhang mit der H1N1-Influenza-Pandemie 2009 bestand in der erwachsenen Bevölkerung eine bereits bestehende T-Zell-Immunität. […] Es wur­de nachgewiesen, dass das vorhandensein von reaktive T-Zellen mit weniger schwer­en Erkrankungen korreliert.“
³-⁷ “Die kreuzreaktive Immunität gegen Influenzastämme wurde als kritischer Ein­flussfaktor für die Anfälligkeit für neu auftretende, möglicherweise pan­de­mische Influenzastämme modelliert.“
³-⁸ “[…] Jeder Anteil an bestehender Kreuzimmunität gegen das Coronavirus in der Bevölkerung könnte einen erheblichen Einfluss auf den Gesamtverlauf der Pan­demie und die Dynamik der Epidemiologie in den kommenden Jahren ha­ben.“

20.05.20 (15.07.20*) — ‘SARS-CoV-2-spezifische T-Zellen-Immunität in Fällen von COVID-19 und SARS, und in nicht infizierter Kontroll­grup­pe’ [PDF hier] — Emerging Infectious Diseases Program, Duke-NUS Medical School, Singapur —Le Bert, Bertoletti et al. — nature.com

[UPDATE 17.01.21]: Die Studie wird seit dem 15.11. auch vom RKI zitiert:

Screenshot von https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html. Studien zur Kreuzimmunität werden in Abschnitt ‘Immunität’ (derzeit Punkt 17) behandelt. Die Quellen werden unten am Ende der Seite des RKI aufgeführt. Die Nummerierung der Quellen ändert sich bei jedem Update.

[ENDE UPDATE]

Kernaussagen:

⁴-¹ “Für die Behandlung der aktuellen COVID-19-Pandemie ist es wichtig zu ver­stehen, wie bereits vorhandene N- und ORF1-spezifische T-Zellen, die in der All­gemeinbevölkerung vorhanden sind, die Anfälligkeit und Pathogenese einer SARS­-CoV-2-Infektion beeinflussen.“
⁴-² “Es ist üblich, die Fähigkeit eines einzelnen Virus zu beobachten, beim Men­schen sehr unterschiedliche pathologische Manifestationen zu verursachen.“
⁴-³ “Verschiedene Coronaviren, von denen bekannt ist, dass sie beim Menschen Erkältungen verursachen, wie OC43, HKU1, NL63 und 229E, weisen un­ter­schied­liche Grade der Aminosäurehomologie mit SARS-CoV-2 auf, und neu­ere Daten haben das Vorhandensein von kreuzreaktivem SARS-CoV-2-CD4+ Zel­len in Spendern gezeigt, die nicht SARS-CoV-2 ausgesetzt waren. Insbesondere konn­ten wir SARS-CoV-2-spezifische IFNγ-Antworten bei [51%] nicht ex­po­nier­ten Spendern nachweisen.“
⁴-⁴ “Obwohl wir nicht ausschließen können, dass einige SARS-CoV-2-reaktive T­-Zel­len naiv [= heißt hier: zufällig, ohne ’Anlaß’ entstanden] sind oder durch gänzlich andere Pathogene induziert werden, deutet dieser Befund darauf hin, dass unbekannte Coronaviren, möglicherweise tierischen Ursprungs, kreuz­re­ak­tive SARS-CoV-2-T-Zellen in der Allgemeinbevölkerung hervorrufen können.“

27.05.20 —’Unterschiedliche Muster existierender SARS-COV-2-spe­zi­fisch­er T-Zell-Immunität bei SARS-rekonvaleszenten und bei nicht in­fi­zier­ten Personen[PDF hier] — Duke­-NUS Medical School, Singapur, wie oben — Bertoletti et al. — bioRxiv.org

Kernaussagen:

⁵-¹ „Wir untersuchten T-Zell-Reaktionen auf strukturelle (Nucleocapsid-Protein, NP) und nicht-strukturelle (NSP-7 und NSP13 von ORF1) Regionen von SARS-CoV-2 in Rekonvaleszenten von COVID-19. In allen zeigten wir das Vor­han­den­sein von CD4+ und CD8+ T-Zellen, die mehrere Regionen des NP-Proteins er­ken­nen. Wir zeigen dann, dass genesene SARS Patienten 17 Jahre nach dem Aus­bruch von 2003 immer noch lang anhaltende Gedächtnis-T-Zellen be­sitz­en, die auf SARS-NP reagieren und eine robuste Kreuzreaktivität mit SARS-CoV-2 NP zeigten. Überraschenderweise beobachteten wir ein unterschiedliches Muster der SARS-CoV-2-spezifischen T-Zell-Immunreaktion bei Personen ohne SARS-, CO­VID-19-Vorgeschichte oder Kontakt mit SARS / COVID-19-Patienten. Die Häl­fte von ihnen besitzt T-Zellen, die auf die ORF-1-codierten Proteine ​​NSP7 und 13 abzielen, die bei COVID-19- und SARS-genesenen Patienten selten nach­gewiesen wurden. Die Epitop-Charakterisierung von NSP7-spezifischen T­-Zel­len zeigte eine geringe Erkennung von Proteinfragmenten von ‚gewöhnlichen’ hu­ma­nen Co­ro­na­viren, jedoch guter Erkennung von tierischen Betacoranaviren. Somit verursacht eine Infektion mit Betacoronaviren eine robuste und lang an­hal­tende T-Zell-Im­munität gegen das Strukturprotein NP. Ein Verständnis da­für zu ent­wicklen, wie bereits vorhandene ORF-1-spezifische T-Zellen in der Ge­samt­be­völ­kerung die An­fälligkeit und Verlauf der SARS-CoV-2-Infektion be­ein­flussen, ist für die Be­kämpf­ung der COVID-19-Pandemie von größter Be­deut­ung.“

10.06.2020 (30.09.20*) — ‘Aus SARS-CoV-2 abgeleitete Peptide be­stim­men die heterologe und COVID 19-induzierte T-Zell-Erkennung’ [PDF hier] — Universitäts-Klinikum Tübingen — Nelde, Bilich, Heitmann et al. — nature.com

[UPDATE 18.01.21]: Die Studie wird seit dem 14.01. auch vom RKI zitiert:

Ausschnitt aus Screenshot von Seite 65 des Epidemiologischen Bulletins 02/2021 vom 14.01.21 [PDF].

[ENDE UPDATE]

Kernaussagen:

⁶-¹ “Die durch CD4+ und CD8+ T-Zellen vermittelte Immunität ist von zentraler Bedeutung für die Kontrolle von und den Schutz vor Virusinfektionen“
⁶-² “Dies ist die erste Arbeit, die SARS-CoV-2-spezifische und kreuzreaktive HLA-Klasse-I- und HLA-DR-T-Zell-Epitope in SARS-CoV-2-Rekonvaleszenten (n=180) sowie in nicht exponierten Personen (n=185) identifiziert und charakterisiert und ihre Relevanz für die Immunität und den Verlauf der COVID-19-Krankheit be­stätigt. […] Kreuzreaktive SARS-CoV-2-T-Zell-Epitope zeigten bei 81% der nicht exponierten Personen bereits vorhandene T-Zell-Reaktionen, und die Va­li­dier­ung der Ähnlichkeit mit menschlichen Erkältungs-Coronaviren lieferte eine funktionelle Grundlage für die postulierte heterologe Immunität bei SARS-CoV-2-Infektionen.“
⁶-³ “Während die Menge der Anti-SARS-CoV-2-Antikörper bei unseren erkrankten Probanden mit der Schwere der Symptome korrelierte, wirkte sich die Intensität der T-Zell-Reaktionen nicht negativ auf die Schwere von COVID-19 aus. Vielmehr war die Diversität der SARS-CoV-2-T-Zell-Antworten bei milden Symptomen von COVID-19 erhöht, was den Nachweis bedeutet, dass die Entwicklung von Im­mu­ni­tät die Erkennung mehrerer SARS-CoV-2-Epitope erfordert.”
⁶-⁴ “ Die aus den beiden anderen zoonotischen Coronaviren SARS-CoV-1 und MERS-CoV gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass die Coronavirus (CoV)-spe­zi­fische T-Zell-Immunität eine wichtige Determinante für die Erholung und den Lang­zeitschutz darstellt. Dies ist umso wichtiger, als Studien zur humoralen Im­munität gegen SARS-CoV-1 den Nachweis erbrachten, dass Anti­kör­per­re­ak­ti­on­en nur von kurzer Dauer sind und sogar eine virusassoziierte Lun­gen­pa­tho­lo­gie ver­ursachen oder verschlimmern können.“

29.06.20 — ‘Robuste T-Zell-Immunität bei Rekonvaleszenten mit asymp­to­matischem oder mildem COVID-19[PDF hier] — Karolinska Institut, Stock­holm, Sweden — biorxiv.org

[UPDATE 17.01.21]: Die Studie wird seit dem 15.11. auch vom RKI zitiert:

Screenshot von https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html. Studien zur Kreuzimmunität werden in Abschnitt ‘Immunität’ (derzeit Punkt 17) behandelt. Die Quellen werden unten am Ende der Seite des RKI aufgeführt. Die Nummerierung der Quellen ändert sich bei jedem Update.

[ENDE UPDATE]

Kernaussagen:

⁷-¹ “SARS-CoV-2-spezifische T-Zellen in der aktuen Phase der Erkrankung zeigen einen hochaktivierten zytotoxischen Phänotyp, der mit verschiedenen klinischen Markern für die Schwere der Erkrankung korrelierte, während SARS-CoV-2-spe­zi­fische T-Zellen in der anschließenden Rekonvaleszenzphase polyfunktionell war­en und einen stammähnlichen Gedächtnisphänotyp aufwiesen. Bedeutend ist, dass SARS-CoV-2-spezifische T-Zellen auch in antikörper-negativen Fa­mil­ien­mit­gliedern und Personen mit vorherigem asymptomatischem oder mil­dem CO­VID­-19 nachweisbar waren.“
“Neue Studien haben gezeigt, dass eine SARS-CoV-2-Infektion bei Rhesusaffen die­sen anschließend einen nahezu vollständigen Schutz gegen eine erneute In­fek­tion bietet.“
⁷-² “[…] Antikörper sind nicht bei allen Patienten nachweisbar, insbesondere nicht bei Patienten mit weniger schweren Formen von COVID-19. Frühere Ar­bei­ten haben auch gezeigt, dass Gedächtnis-B-Zellen nach einer Infektion mit SARS-CoV-1 in der Regel nur von kurzer Dauer sind. Im Gegensatz dazu können Ge­dächt­nis-T-Zellen über viele Jahre bestehen bleiben.“
⁷-³ “Eine Hauptkomponentenanalyse (PCA) ergab klare Unterschiede zwischen T­-Zellen von Patienten mit akutem mittelschwerem oder schwerem COVID-19 und T-Zellen von Genesenen und gesunden Probanden.“
⁷-⁴ “Die deutlichsten Reaktionen aller drei Proteine ​​wurden bei Rekonvaleszenten beobachtet, bei denen schweres COVID-19 auftrat. Bei Genesenen mit asymp­to­ma­t­ischem oder mildem COVID-19, exponierten Familienmitgliedern und ge­sun­den Probanden wurden zunehmend geringere Reaktionen beobachtet.“
⁷-⁵ “Wirksame T-Zell-Antworten wurden unabhängig von der An- oder Ab­we­sen­heit von Antikörpern ausgelöst, was auf eine nicht-redundante Rolle für den Im­munschutz gegen COVID-19 hinweist.“
⁷-⁶ “Spender [mit asymptomatischem / mildem COVID-19 nach der Rückkehr von endemischen Gebiete wie Norditalien nach Schweden] zeigten Monate nach der In­fektion robuste Gedächtnis-T-Zell-Reaktionen, selbst wenn keine nachweisbaren zirkulierenden Antikörper vorhanden waren, die für SARS-CoV-2 spezifisch sind, was auf einen unerwarteten hohen Grad an Immunität auf Bevölkerungsebene ge­gen COVID-19 hinweist.“
⁷-⁷ “Es wurde gezeigt, dass virusspezifische Gedächtnis-T-Zellen nach der Infektion mit SARS-CoV-1 noch viele Jahre bestehen bleiben.“
⁷-⁸ “Die Seroprävalenz [=Häufigkeit von Antikörpern] als Indikator unterschätzt das Ausmaß der Immunität auf Bevölkerungsebene gegen SARS-CoV-2.”
⁷-⁹ “[… es ist wahrscheinlich, dass] eine robuste Gedächtnis-T-Zell-Antwort in Ab­we­senheit nachweisbarer Antikörper vor SARS-CoV-2 schützen kann [was aus früh­eren Studien zu MERS und SARS-CoV-1 abgeleitet wurde]“

07.07.2020 — ‘Bereits bestehende Immunität gegen SARS-CoV-2: was wir wissen und was nicht[PDF hier] —La Jolla Institute, USA, wie oben — Crotty & Sette — ncbi.nlm.nih.gov

Kernaussagen:

⁸-¹ “[…] ein überraschender Befund ist, daß Lymphozyten von 20–50% der nicht exponierten Spender eine signifikante Reaktivität gegenüber SARS-CoV-2-An­ti­gen­peptidpools zeigen.”
⁸-² “Diese frühen Berichte zeigen, dass bei vielen nicht exponierten Menschen eine erhebliche T-Zell-Reaktivität besteht.”
⁸-³ “Mehr als 90% der menschlichen Bevölkerung sind für mindestens drei der CCC (=humanen Erkältungs-Coronaviren) seropositiv (d.h. hatten in der Ver­gangenheit bereits Kontakt mit ihnen).”
⁸-⁴ “Es ist allgemein bekannt, dass die Prävalenz (=Verbreitung) der vier hu­ma­nen Erkältungs-Coronaviren in mehrjährigen Zyklen stattfindet, die sich geo­graf­isch unterscheiden können. Dies führt zu der Überlegung (wörtlich: spe­ku­la­tiven Hypothese), dass diese Unterschiede in der geografischen Ver­teil­ung mit der Schwere der COVID-19-Epidemie korrelieren könnten. Weiter ist denkbar, daß ein Zusammenhang zwischen bereits vorhandenen Gedächtnis-T-Zellen gegen COVID-19 und dem Alter besteht. “
⁸-⁵ “Es gibt umfangreiche Daten in der Literatur zu Influenza, die darauf hin­wei­sen, dass eine bereits bestehende kreuzreaktive T-Zell-Immunität von Vorteil sein kann.”

17.09.2020 — ‘Covid-19: Haben viele Menschen bereits eine bestehende Immunität?’ [PDF hier] — The British Medical Journal, London — Doshi — bmj.com

Kernaussagen:

⁹-¹ “Mindestens sechs Studien berichten über eine T-Zell-Reaktivität gegen SARS-CoV-2 bei 20% bis 50% der Menschen ohne bekannte Exposition gegenüber dem Virus.”
⁹-² “Die Daten [zur Schweingrippe] zwangen die WHO und das CDC 2009 die bis dahin verbreitete Ansicht, dass die meisten Menschen ‘keine Immunität gegen das Pandemievirus haben werden’ zu der Aussage zu ändern, dass ‘die Anfälligkeit der Bevölkerung für ein Pandemievirus von dem Niveau der bereits bestehenden Immunität gegen das Virus abhängt.’ 2020 scheint diese Lektion vergessen zu sein.”
⁹-³ “Die Herdenimmunitätsschwelle (HIT=herd immunity threshold) berechnet sich HIT= 1−1 / Ro” [Bsp. SARS-CoV-2: Ro ~ 2,5; 1–1/2,5=0,6 =60%]
⁹-⁴ “Während die meisten Experten den Ro für SARS-CoV-2 (im allgemeinen auf 2 bis 3 geschätzt) genommen haben und zu dem Schluss gekommen sind, dass mindestens 50% der Menschen immun sein müssen, bevor die Herdenimmunität erreicht ist, berechnen Gomes und Kollegen den Schwellenwert [unter Berücksichtigung der Inhomogenität der Bevölkerung] auf 10% bis 20%.“
⁹-⁵ “Gedächtnis-T-Zellen sind für ihre Fähigkeit bekannt, den klinischen Schweregrad und die Anfälligkeit für künftige Infektionen zu beeinflussen. Die T-Zell-Studien, die eine bereits bestehende Reaktivität gegenüber SARS-CoV-2 bei 20–50% der Menschen dokumentieren, legen nahe, dass die Antikörper nicht die ganze Geschichte [der Immunität] sind. “
⁹-⁶ “Innerhalb des Körpers sind die Rollen verschiedener Komponenten des Immunsystems komplex und miteinander verbunden. B-Zellen produzieren Antikörper, aber B-Zellen werden durch T-Zellen reguliert, und während T-Zellen und Antikörper beide auf Viren im Körper reagieren, tun T-Zellen dies auf infizierten Zellen, während Antikörper dazu beitragen, die Infektion von Zellen zu verhindern. “
⁹-⁷ “T-Zell-Studien haben im Gegensatz zur Erforschung von Antikörpern, die die Nachrichten zu dominieren scheinen, kaum mediale Aufmerksamkeit erhalten (wahrscheinlich, sagt Buggert, weil Antikörper einfacher, schneller und billiger zu untersuchen sind als T-Zellen). Zwei kürzlich durchgeführte Studien berichteten, dass natürlich erworbene Antikörper gegen SARS-CoV-2 bereits nach 2–3 Monaten nachlassen, was die Spekulationen in der Presse über wiederholte Infektionen beflügelt. T-Zell-Studien ermöglichen jedoch eine wesentlich andere, optimistischere Interpretation. In der Singapur-Studie wurden beispielsweise 17 Jahre nach der Infektion bei SARS-Patienten SARS-CoV-1-reaktive T-Zellen gefunden. ‘Unsere Ergebnisse erhöhen auch die Möglichkeit, dass lang anhaltende T-Zellen, die nach einer Infektion mit verwandten Viren erzeugt werden, möglicherweise vor einer durch eine Infektion mit SARS-CoV-2 verursachten Pathologie schützen oder diese modifizieren können’, schrieben die Forscher.”
⁹-⁸ “Die Immunologen, mit denen ich gesprochen habe, waren sich einig, dass T-Zellen der Schlüssel sein könnten, um zu erklären, warum Orte wie New York, London und Stockholm nach einer Welle von Infektionen und kein zweites Wiederaufflammen der Epidemie erlebt haben.”

¹⁰ 02.10.2020 — ‘Selektive und kreuzreaktive SARS-CoV-2-T-Zell-Epitope bei nicht exponierten Menschen[PDF hier] — La Jolla Institute, USA, wie oben — Mateus, Grifoni, Weiskopf et al. — science.com

Kernaussagen:

¹⁰-¹ “SARS-CoV-2-reaktive CD4 + T-Zellen wurden in nicht exponierten Person­en [aus geografisch unterschiedlichen Kohorten in den USA, den Niederlanden, Deutsch­land, Singapur und Großbritannien] nachgewiesen, was darauf hin­deut­et, dass bei 20 bis 50% der Menschen bereits ein kreuzreaktives T-Zell-Ge­dächtnis vorhanden ist. […] Unter Verwendung von menschlichen Blutproben, die vor der Entdeckung des SARS-CoV-2-Virus im Jahr 2019 entnommen wurden, haben wir 142 T-Zell-Epitope des SARS-CoV-2-Genoms kartiert, um eine präzise Abfrage des SARS-CoV-2-spezifischen CD4+ T-Zellrepertoire zu ermöglichen. Wir zeigen das bereits vorhandene Gedächtnis-CD4+ T-Zellen kreuzreaktiv sind, mit ver­gleich­bar­er Reaktion auf SARS-CoV-2 und den verbreiteten Erkältungs-Co­ro­naviren OC43, 229E, NL63 und HKU1.“
¹⁰-² “Diese Humanen Coronaviren (HCoVs) teilen eine Teilsequenzhomologie mit SARS-CoV-2, sie sind weit verbreitet in der Allgemeinbevölkerung und in der Re­gel für leichte Atemwegsbeschwerden verantwortlich. […eine] bereits be­steh­en­de kreuzreaktive T-Zell-Immunität gegen SARS-CoV-2 hat weitreichende Aus­wirk­ungen, da sie die stark unterschiedlichen klinischen Krankheits-Verläufe von CO­VID-19 erklären, und epidemiologische Modelle der Herdenimmunität be­ein­flus­sen […].”

¹¹ 03.11.2020 — ‘Immundominante T-Zell-Epitope aus dem SARS-CoV-2-Spike-Antigen belegen eine bestehende und robuste T-Zell-Immunität bei noch nicht exponierten Personen[PDF hier] — MedGenome Inc., California, USA — Die Autoren sind Angestellte von MedGenome — bioRxiv.org

Kernaussagen:

¹¹-¹ “Im Gegensatz [zur kurzlebigen und abnehmenden Antikörperantwort] ha­ben mehrere Studien zu Atemwegserkrankungen das Vorhandensein robuster virusspezifischer CD8-T-Zellantworten gezeigt, und dass diese über Jahrzehnte andauern. […] Diese Studie zeigt die Existenz starker CD8-T-Zell-aktivierender Epitope im Spike-Antigen und zeigt weiter eine robuste und vorbestehende CD8-T-Zell-Immunität bei nicht [mit SARS-CoV-2] exponierten Spendern auf.”
¹¹-² “70% der nicht exponierten Spender reagierten stark durch Induktion von intrazellulärem IFNɤ+ sowohl in CD4- als auch in CD8-T-Zellen.”
¹¹-³ “eine signifikante Mehrheit der Weltbevölkerung hat wahrscheinlich SARS-CoV-2-reaktive T-Zellen, da sie zuvor bereits CMV- [=humane Herpesviren] und Grippe-Viren und zusätzlich dazu weit verbreiteten Erkältungs-Coronaviren ausgesetzt waren.”

¹² 26.11.20 —‘ Aufschlüsselung der Vor- und Nachteile von SARS-CoV-2-spezifischen T-Zellen’ [PDF hier] — Karolinska Institut, Sweden, wie oben— Perez-Potti, Lange und Buggert — nature.com

Kernaussagen:

¹²-¹ “Aus einer steigenden Zahl an Studien geht hervor, dass sowohl CD4 + — als auch CD8 + -T-Zellen, die für SARS-CoV-2 spezifisch sind, nach COVID-19 entstehen und während einer aktiven Infektion und Rekonvaleszenz zuverlässig nachgewiesen werden können. Die Ex-vivo-Stimulation der Immunzellen von Patienten mit Peptiden, die von SARS-CoV-2 abgeleitet sind, hat die Bestimmung von T-Zell-Reaktionen ermöglicht, die für dieses Virus spezifisch sind.“
¹²-² “Mehrere Studien haben gezeigt, dass ein Teil der bereits vorhandenen oder” kreuzreaktiven “T-Zellen möglicherweise auf eine frühere Infektion mit Erkältungs-Coronaviren (CCCs) zurückzuführen ist.”
¹²-³ “In der nicht exponierten Gruppe zeigten 81% der Personen eine Reaktivität gegenüber den kreuzreaktiven ECs (Epitopclustern). Solche kreuzreaktiven Reaktionen scheinen von HLA-DR-abgeleiteten Peptiden ausgelöst zu werden, was zeigt, dass 77% der Spender CD4 + T-Zellantworten hatten, verglichen mit 16%, die auf HLA-Klasse-I-T-Zellepitope reagierten.“
¹²-⁴ “Eine wichtige Erkenntnis ist, dass es offensichtlich einen Zusammenhang zwischen der Anzahl der erkannten Peptide mit dem Grad der Schwere der Erkrankung gibt, wobei eine häufigere Erkennung von Peptiden mit milderen Symptomen korreliert. Mit anderen Worten, dies ist eine der ersten Studien, die darauf hinweist, dass eine polyklonale T-Zell-Antwort für den Schutz gegen SARS-CoV-2 von erheblicher Bedeutung sein kann.“

In die vorherigen Aussagen der Studien reiht sich auch die neue Quelle¹³ ein, die jedoch oben im Text (noch) nicht zitiert wird:

¹³ 27.11.20 — ‘ Hochwirksame und virus-spezifische Immunantwort bei asymptomatischer SARS-CoV-2 Infektion’ [PDF hier] — Emerging Infectious Diseases Program, Duke-NUS Medical School, Singapore — Le Bert et al. — biorxiv.org

“Wir haben das Vorkommen und die Wirkweise von SARS-CoV-2-spezifischen T-Zellen in einer Kohorte von asymptomatischen Personen mit der von symptomatischen COVID-19-Patienten zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Antikörper-Serokonversion (erstmaligen Bildung von Antikörpern) verglichen.“
“[…] Asymptomatische SARS-CoV-2-infizierte Personen sind nicht durch eine schwache antivirale Immunität gekennzeichnet. Im Gegenteil, sie zeigen eine robuste und hochfunktionelle virusspezifische zelluläre Immunantwort. Ihre Fähigkeit, eine angemessene Produktion von IL-10 zu induzieren, könnte dazu beitragen, Entzündungsprozesse während der Virusbekämpfung zu reduzieren.“
“Unsere Ergebnisse liefern den experimentellen Beweis, dass asymptomatische Patienten eine virusspezifische T-Zell-Antwort zeigen, die in ihrem Ausmaß nicht von symptomatischen Patienten zu unterscheiden ist, aber funktionell wesentlich genauer und durch eine verstärkte Sekretion von Th1-Zytokinen (IFN-y und IL-2) gekennzeichnet ist. Die Immunantwort geht einher mit einer proportionalen und koordinierten Produktion von entzündungshemmenden (IL-10) und entzündungsfördernden (IL-6, TNF-a, IL-1 ß) Cytokinen.“
“SARS-CoV-2-spezifische T-Zellen sind in allen asymptomatischen seropositiven Personen vorhanden. “
“Wichtig ist, dass fast alle COVID-19-Patienten und asymptomatischen Personen mit serologischen Anzeichen einer Infektion T-Zellen hatten, die mindestens 3 Peptidpools erkannten. Im Gegensatz dazu war das Muster kreuzreaktiver SARS-CoV-2-spezifischer T-Zellen in archivierten Proben von nicht exponierten SARS-CoV-2-Individuen unterschiedlich. Die Gesamtfrequenz war niedriger und wo SARS-CoV-2-Peptid-reaktive T-Zellen vorhanden waren (20 von 51), reagierten sie meist auf einen einzelnen Peptidpool.“
“Unsere Studie zeigt deutlich, dass die Fähigkeit zu einer signifikanten virusspezifischen T-Zell-Antwort nicht unbedingt mit der Schwere der Symptome verbunden ist. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Gesamtgröße der T-Zell-Antworten gegen verschiedene Strukturproteine ​​sowohl bei asymptomatischen Personen als auch bei COVID-19-Patienten ähnlich war. Darüber hinaus scheinen die durch eine asymptomatische Infektion induzierten T-Zellen höhere Mengen an IFN-y und IL-2 abzuscheiden und eine koordiniertere Produktion von proinflammatorischen und regulatorischen Zytokinen auszulösen als T-Zellen von symptomatischen COVID-19-Patienten. Insgesamt folgern wir, dass asymptomatische SARS-CoV-2-infizierte Personen in der Lage sind, eine effiziente und ausgewogene antivirale zelluläre Immunität aufzubauen, die den Wirt schützt, ohne eine sichtbare Erkrankung zu verursachen.“

Anhang

Original-Textstellen der oben stehenden Zitate

Quelle ¹ Original-Titel: ‘SARS-CoV-2-reactive T cells in healthy donors and patients with COVID-19

¹-¹ “We detected SARS-CoV-2 S-reactive CD4+ T cells in 83% of patients with CO­VID­-19 but also in 35% of HD (healthy donors). [Those] cross-reactive T cells, [were] probably ge­ner­ated during past en­count­ers with endemic co­ro­na­vir­uses. However, the presence of S-cross­-reactive T cells in a siz­able fraction of the general population may af­fect the dynamics of the current pandemic.”
¹-² “However, limited test availability and preferential testing of symptoma­tic patients has likely lead to significant underestimation of infection bur­­den and overestimation of case-fatality rates.”
¹-³ “our data raise the in­triguing possibility that such pre-existing S-reactive T­-cells re­pre­sent cross-reactive clones, probably acquired in previous in­fect­ions with en­de­mic HCoVs. HCoVs account for approximately 20% of “com­­mon cold” up­per respiratory tract infections, are ubi­quit­ous, but dis­play a winter sea­son­al­ity. Based on epidemiological data, it may be ex­tra­po­la­ted that adults con­tract an HCoV infection on average every two to three years. Protective antibodies may wa­ne mid-term but cellular im­munity could re­main.”
¹-⁴ “[…] assuming that these cells have a pro­tect­ive role in SARS-CoV-2 infection, they may contribute to un­der­stand­­ing the di­vergent manifestations of COVID-19, and the striking re­si­lience of chil­dren and young adults to symptomatic SARS-CoV­-2 in­fect­ion.”
¹-⁵ ”Understanding the extent to which and how SARS-CoV-2-specific humoral or cellular immunity mediates durable protection against reinfect­ion is of cri­ti­cal im­portance in the coming months. Our study reveals pre-exisit­ing cellular SARS­-CV-2-cross-reactivity in a substantial proportion of SARS-CoV-2 seronegative HD. This finding might have significant epi­de­mio­logi­cal im­plications regarding herd immunity thresholds and projections for the COVID-19 pandemic.”

Quelle ² — Original-Titel: ‘Phenotype of SARS-CoV-2-specific T-cells in COVID-19 patients with acute respiratory distress syndrome

²-¹ “We detected low levels of SARS-CoV-2-reactive T-cells in 20% of the healthy con­trols, not previously exposed to SARS-CoV-2 and indicative of cross-reactivity due to infection with ‘common cold’ coronaviruses”
²-² “PBMC (peripheral blood mononuclear cells) from healthy controls were ob­tain­ed before 2020 and could therefore not contain SARS-CoV-2-specific T-cells.”
²-³ “SARS-CoV-2-specific CD4+ and CD8+ T-cells appear in blood of ARDS (acute respiratory distress syndrome) patients in the first two weeks post onset of symp­toms, and their frequency increases over time.”

Quelle ³ — Original-Titel: ‘Targets of T Cell Responses to SARS-CoV-2 Coronavirus in Humans with COVID-19 Disease and Unexposed Individuals

³-¹ “Estimations of immunity are also central to epidemiologicalmodel calibration of future social distancing pandemic controlmeasures. Such projections are dra­ma­ti­cally different depending on whether SARS-CoV-2 infection creates sub­stan­tial immunity, and whether any cross-reactive immunity exists between SARS­-CoV-2 and circulating seasonal ‘common cold’ human coronaviruses.”
³-² “While most acute infections result in the development of protective immunity, available data for human coronaviruses suggest the possibility that substantive adap­tive immune responses can fail to occur.”
³-³ “A failure to develop protective immunity could occur due to a T cell and/or antibody response of insufficient magnitude or durability, with the neutralizing antibody response being dependent on the CD4+T cell response.”
³-⁴ “Vaccine development against acute viral infections classically focuses on vac­cine-elicited recapitulation of the type of protective immune response elicited by natural infection Such foundational knowledge is currently missing for CO­VID­-19, including how the balance and the phenotypes of responding cells va­ry as a function of disease course and severity.”
³-⁵ “CD4+T cell responses [are found in 100% of COVID-19 convalescent patients and] were detected in 40%–60% of unexposed individuals. This may be reflective of some degree of cross-reactive, preexisting immunity to SARS-CoV-2 in some, but not all, individuals. Whether this immunity is relevant in influencing clinical outcomes is unknown — and cannot be known without T cell measurements be­fore and after SARS-CoV-2 infection of individuals — but it is tempting to spe­cu­late that the cross-reactive CD4+ T cells may be of value in protective im­mun­ity, based on SARS mouse models”
³-⁶ “In the context of the 2009 H1N1 influenza pandemic, preexisting T cell im­munity existed in the adult population, […] The presence of cross-reactive T cells was found to correlate with less severe disease.”
³-⁷ “Cross-reactive immunity to influenza strains has been modeled to be a critical influencer of susceptibility to newly emerging, potentially pandemic, influenza strains”
³-⁸ “[…] any degree of cross-protective coronavirus immunity in the population could have a very substantial impact on the overall course of the pandemic, and the dynamics of the epidemiology for years to come.”

Quelle — Original-Titel: ‘SARS-CoV-2-specific T cell immunity in cases of COVID-19 and SARS, and uninfected controls

⁴-¹ “Understanding how pre-existing N- and ORF1-specific T-­cells that are present in the general population affect the susceptibility to and pathogenesis of SARS-CoV­-2 infection is important for the management of the current COVID-19 pan­demic.”
⁴-² “It is common to observe the ability of a single virus to cause widely differing pathological manifestations in humans.”
⁴-³ “Different coronaviruses known to cause common colds in humans such as OC­43, HKU1, NL63 and 229E present different degrees of amino acid homology with SARS-CoV-2 and recent data have shown the presence of SARS-CoV-2 cross-reactive CD4 T­cells in donors who were not exposed to SARS-CoV-2. Notably, we detected SARS-CoV-2-specific IFNγ responses in [51% of] unexposed donors.”
⁴-⁴ “Even though we cannot exclude that some SARS-CoV-2-reactive T­cells might be naive or induced by completely unrelated pathogens, this finding suggests that unknown coronaviruses, possibly of animal origin, might induce cross-reactive SARS-CoV-2 T­cells in the general population.”

Quelle — Original-Titel: ‘Different pattern of pre-existing SARS-COV-2 specific T cell immunity in SARS-recovered and uninfected individuals

⁵-¹ “We studied T cell responses to structural (nucleocapsid protein, NP) and non-structural (NSP-7 and NSP13 of ORF1) regions of SARS-CoV-2 in convalescent from COVID-19 (n=24). In all of them we demonstrated the presence of CD4 and CD8 T cells recognizing multiple regions of the NP protein. We then show that SARS­-recovered patients (n=23), 17 years after the 2003 outbreak, still possess long-lasting memory T cells reactive to SARS-NP, which displayed robust cross-reactivity to SARS-CoV-2 NP. Surprisingly, we observed a differential pattern of SARS-CoV-2 specific T cell immunodominance in individuals with no history of SARS, COVID-19 or contact with SARS/COVID-19 patients (n=18). Half of them (9/18) possess T cells targeting the ORF-1 coded proteins NSP7 and 13, which we­re rarely detected in COVID-19- and SARS-recovered patients. Epitope char­act­er­ization of NSP7-specific T cells showed recognition of protein fragments with low homology to “common cold” human coronaviruses but conserved among ani­mal betacoranaviruses. Thus, infection with betacoronaviruses in­du­ces strong and long-lasting T cell immunity to the structural protein NP. Un­der­standing how pre-existing ORF-1-specific T cells present in the general po­pu­lation impact susceptibility and pathogenesis of SARS-CoV-2 infection is of pa­ramount im­portance for the management of the current COVID-19 pandemic.”

Quelle — Original-Titel: ‘SARS-CoV-2-derived peptides define heterologous and COVID 19 induced T cell recognition

⁶-¹ “CD4+ and CD8+ T cell-mediated immunity is central for control of and pro­tec­tion from viral infections”
⁶-² “This is the first work identifying and characterizing SARS-CoV-2-specific and cross-reactive HLA class I and HLA-DR T-cell epitopes in SARS-CoV-2 con­va­les­cents (n=180) as well as unexposed individuals (n=185) and con­firm­ing their relevance for immunity and COVID-19 disease course. […] Cross-re­act­ive SARS-CoV-2 T-cell epitopes revealed preexisting T-cell responses in 81% of unexposed individuals, and Validation of similarity to common cold hu­man coronaviruses provided a functional basis for postulated heterologous im­munity in SARS-CoV-2 infection.”
⁶-³ “Whereas anti-SARS-CoV-2 antibody levels were associated with severity of Symp­toms in our SARS-CoV-2 donors, intensity of T-cell responses did not ne­ga­ti­vely affect COVID-19 severity. Rather, diversity of SARS-CoV-2 T-cell re­spons­es was increased in case of mild Symptoms of COVID-19, providing evi­den­ce that development of immunity requires recognition of multiple SARS-CoV-2 epitopes.”
⁶-⁴ “Knowledge obtained from the two other zoonotic coronaviruses SARS-CoV-1 and MERS-CoV indicates that Coronavirus (CoV)-specific T-cell immunity is an im­portant determinant for recovery and long-term protectionl 5–18. This is even more important since studies on humoral immunity to SARS-CoV-1 provided evi­dence that antibody responses are short-lived and can even cause or aggravate vi­rus-associated lung pathology.”

Quelle — Original-Titel: ‘Robust T cell immunity in convalescent individuals with asymptomatic or mild COVID-19

⁷-¹ “Acute phase SARS-CoV-2-specific T cells displayed a highly activated cytotoxic phenotype that correlated with various clinical markers of disease severity, whe­re­as convalescent phase SARS-CoV-2-specific T cells were polyfunctional and dis­played a stem-like memory phenotype. Importantly, SARS-CoV-2-specific T cells were detectable in antibody-seronegative family members and individuals with a history of asymptomatic or mild COVID-19.”
⁷-² “Recent data have shown that SARS-CoV-2 infection generates near-complete protection against rechallenge in rhesus macaques.”
⁷-³ “[…] antibody responses are not detectable in all patients, especially those with less severe forms of COVID-19. Previous work has also shown that memory B cell responses tend to be short-lived after infection with SARS-CoV-1 In contrast, memory T cell responses can persist for many years.”
⁷-⁴ “Unbiased principal component analysis (PCA) revealed a clear segregation between memory T cells from patients with acute moderate or severe COVID-19 and memory T cells from convalescent individuals and healthy blood donors”
⁷-⁵ “The highest response frequencies across all three proteins were observed in con­valescent individuals who experienced severe COVID-19. Progressively lower response frequencies were observed in convalescent individuals with a history of asymptomatic/mild COVID-19, exposed family members, and healthy in­di­vi­du­als who donated blood during the pandemic.”
⁷-⁶ “Potent memory T cell responses were therefore elicited in the absence or pre­sen­ce of circulating antibodies, consistent with a non-redundant role as key de­ter­minants of immune protection against COVID-19.”
⁷-⁶ “donors [with asymptomatic/mild COVID-19 after returning to Sweden from en­demic areas like Northern Italy] exhibited robust memory T cell responses months after infection, even in the absence of detectable circulating antibodies spe­ci­fic for SARS-CoV-2, indicating a previously unanticipated degree of po­pu­la­ti­on-level immunity against COVID-19.”
⁷-⁷ “Virus-specific memory T cells have been shown to persist for many years after infection with SARS-CoV-1”
⁷-⁸ “implying that seroprevalence as an indicator has underestimated the extent of po­pulation-level immunity against SARS-CoV-2.”
⁷-⁹ “[…it is likely that] a robust memory T cell response in the absence of de­tec­ta­ble circulating antibodies can protect against SARS-CoV-2 [which has] been in­fer­red from previous studies of MERS and SARS-CoV-1”

Quelle — Original-Titel: ‘Pre-existing immunity to SARS-CoV-2: the knowns and unknowns

⁸-¹ “[…]a surprising finding has been reported: lymphocytes from 20–50% of un­exposed donors display significant reactivity to SARS-CoV-2 antigen peptide pools.”
⁸-² “These early reports demonstrate that substantial T cell reactivity exists in ma­ny unexposed people”
⁸-³ “More than 90% of the human population is seropositive for at least three of the CCCs.”
⁸-⁴ “It is well established that the four main CCCs are cyclical in their prevalence, following multiyear cycles, which can differ across geographical locations. This leads to the speculative hypothesis that differences in CCC geodistribution might correlate with burden of COVID-19 disease severity. Furthermore, highly spe­cu­la­tive hypotheses related to pre-existing memory T cells can be proposed re­garding COVID-19 and age.”
⁸-⁵ “There is substantial data from the influenza literature indicating that pre-ex­isting cross-reactive T cell immunity can be beneficial.”

Quelle — Original-Titel: ‘Covid-19: Do many people have pre-existing immunity?

⁹-¹ “At least six studies have reported T cell reactivity against SARS-CoV-2 in 20% to 50% of people with no known exposure to the virus.”
⁹-² “The data forced a change in views at WHO and CDC, from an assumption before 2009 that most people “will have no immunity to the pandemic virus”16 to one that acknowledged that “the vulnerability of a population to a pandemic virus is related in part to the level of pre-existing immunity to the virus.”17 But by 2020 it seems that lesson had been forgotten.”
⁹-³ “the herd immunity threshold (HIT) = 1−1/Ro
⁹-⁴ “While most experts have taken the Ro for SARS-CoV-2 (generally estimated to be between 2 and 3) and concluded that at least 50% of people need to be immune before herd immunity is reached, Gomes and colleagues calculate the threshold at 10% to 20%.”
⁹-⁵ “But memory T cells are known for their ability to affect the clinical severity and susceptibility to future infection,25 and the T cell studies documenting pre-existing reactivity to SARS-CoV-2 in 20–50% of people suggest that antibodies are not the full story.”
⁹-⁶ “within the body, the roles of various immune system components are complex and interconnected. B cells produce antibodies, but B cells are regulated by T cells, and while T cells and antibodies both respond to viruses in the body, T cells do so on infected cells, whereas antibodies help prevent cells from being infected.”
⁹-⁷ “T cell studies have received scant media attention, in contrast to research on antibodies, which seem to dominate the news (probably, says Buggert, because antibodies are easier, faster, and cheaper to study than T cells). Two recent studies reported that naturally acquired antibodies to SARS-CoV-2 begin to wane after just 2–3 months, fuelling speculation in the lay press about repeat infections. But T cell studies allow for a substantially different, more optimistic, interpretation. In the Singapore study, for example, SARS-CoV-1 reactive T cells were found in SARS patients 17 years after infection. “Our findings also raise the possibility that long lasting T cells generated after infection with related viruses may be able to protect against, or modify the pathology caused by, infection with SARS-CoV-2” the investigators wrote.”
⁹-⁸ “The immunologists I spoke to agreed that T cells could be a key factor that explains why places like New York, London, and Stockholm seem to have experienced a wave of infections and no subsequent resurgence.”

Quelle ¹⁰ — Original-Titel: ‘Selective and cross-reactive SARS-CoV-2 T cell epitopes in unexposed humans

¹⁰-¹ “SARS-CoV-2–reactive CD4+ T cells have been reported in unexposed in­di­vi­duals [from geographically diverse cohorts in the United States, the Net­her­lands, Germany, Singapore and the UK] suggesting preexisting cross-re­active T cell me­mory in 20 to 50% of people. […] Using human blood samples derived before the SARS-CoV-2 virus was discovered in 2019, we mapped 142 T cell epi­topes across the SARS-CoV-2 genome to facilitate precise interrogation of the SARS­-CoV-2–spe­cific CD4+ T cell repertoire. We demonstrate a range of pre­ex­isting memory CD4+ T cells that are cross-reactive with comparable affinity to SARS-CoV-2 and the common cold coronaviruses human coronavirus (HCoV)-OC43, HCoV-229E, HCoV-NL63, and HCoV-HKU1.”
¹⁰-² “These HCoVs share partial sequence homology with SARS-CoV-2, are widely circulating in the general population, and are typically responsible for mild res­pi­ratory symptoms. [… a] preexisting cross-reactive T cell immunity to SARS-CoV­-2 has broad implications because it could explain aspects of differential CO­VID­-19 clinical outcomes, influence epidemiological models of herd immunity […]”

Quelle ¹¹ — Original-Titel: ‘Immunodominant T-cell epitopes from the SARS-CoV-2 spike antigen reveal robust pre-existing T-cell immunity in unexposed individuals

¹¹-¹ “In contrast [to the short-lived and declining antibody response] several studies on respiratory viruses have shown the presence of robust virus-specific CD8-T cell responses which has been shown to last for decades. […] This study demonstrates the existence of strong CD8 T-cell activating epitopes in the spike antigen and uncovers robust pre-existing CD8 T-cell immunity in unexposed donors.”
¹¹-² “70% of the unexposed donors responded strongly by inducing intracellular IFNɤ+ in both CD4 and CD8 T-cells.”
¹¹-³ “a significant majority of the global population is likely to have SARS-CoV-2 reactive T-cells because of prior exposure to flu and CMV viruses, in addition to common cold-causing coronaviruses”

Quelle ¹² — Original-Titel: ‘Deciphering the ins and outs of SARS-CoV-2-specific T cells

¹²-¹ “It is evident from a growing body of research that both CD4+ and CD8+ T cells specific to SARS-CoV-2 arise following COVID-19 and can be sensitively detected during active infection and convalescence. Ex vivo stimulation of patient’s immune cells with peptides derived from SARS-CoV-2 has allowed for the characterization of patient T cell responses that are specific to this virus.”
¹²-² “Several studies have provided evidence that a proportion of pre-existing or ‘cross-reactive’ T cells may have arisen from a previous infection with common cold coronaviruses (CCCs)”
¹²-³ “In the unexposed group, 81% of individuals showed reactivity to the cross-reactive ECs (epitope clusters). Such cross-reactive responses appear to be driven by HLA-DR-derived peptides, showing that 77% of the donors had CD4+ T cell responses as compared to the 16% that responded to HLA class I T cell epitopes.”
¹²-⁴ “Importantly, there was an apparent association between the number of peptides recognized by patients and the degree of disease severity, whereby more frequent recognition of peptides was correlated with more mild symptoms. In other words, this is one of the first studies to indicate that a more polyclonal T cell response may be critical in protection against SARS-CoV-2.’

Quelle ¹³ — Original-Titel: ‘Highly functional virus-specific cellular immune response in asymptomatic SARS-CoV-2 infection

“We compared the quantity and function of SARS-CoV-2-specific T cells in a cohort of asymptomatic individuals with that of symptomatic COVID-19 patients, at different time points after antibody seroconversion.”
“[…] asymptomatic SARS-CoV-2 infected individuals are not characterized by a weak antiviral immunity; on the contrary, they mount a robust and highly functional virus-specific cellular immune response. Their ability to induce a proportionate production of IL-10 might help to reduce inflammatory events during viral clearance.”
“Our results provide experimental evidence that asymptomatic individuals mount a virus-specific T cell response that is indistinguishablc from symptomatic patients in magnitude, but that is functionally more fit, being characterized by an augmented secretion of Thl cytokines (IFN-y and IL-2) associated with a proportionate and coordinated production of pro- (IL-6, TNF-a, IL-1 ß) and anti-inflammatory (IL-10) cytokines. The implications of these findings for pathology and Vaccine designs are discussed.”
“SARS-CoV-2-specific T cells are present in all asymptomatic seropositive individuals.”
“Importantly, nearly all COVID-19 patients and asymptomatic individuals with serological evidence of infection had T cells recognizing at least 3 peptide pools. In contrast, the pattern of cross-reactive SARS-CoV-2-specific T cells in archived samples from SARS-CoV-2 unexposed individuals was different. The overall frequency was lower and where SARS-CoV-2-peptide reactive T cells were present (20 of 51) they mostly reacted to a Single peptide pool.“
“Our study shows clearly that the ability to mount a significant virus-specific T cell response is not necessarily associated with symptom severity. Our results demonstrate that the overall magnitude of T cell responses against different structural proteins was similar in both asymptomatic individuals and COVID-19 patients. Moreover, the T cells induced by an asymptomatic infection appear to secrete higher quantities of IFN-y and IL-2 and trigger a more coordinated production of pro-inflammatory and regulatory cytokines than T cells of symptomatic COVID-19 patients. Overall, we conclude that asymptomatic SARS-CoV-2 infected individuals are able to raise an efficient and balanced anti-viral cellular immunity which protects the host without causing any apparent pathology.”

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Historie der Text-Überarbeitungen

  • 06.02.21 — Nummerierung der Artikelserie geändert: 8 Teile statt ‘[n]’
  • 21.01.21 — Update des Artikel am Ende des Textteils aufgrund des neu ge­fundenen Artikels in der DAZ und des Gerichtsurteils vom 11.01.21 durch das Amtsgericht Weimar. Entsprechende Aktualisierung der Quellen.
  • 18.01.21 — Update des Artikels aufgrund des Abschnitts ‘Immunität’ im ‘Epidemiologischen Bulletins 02/2021’ des RKI. Zitat aus diesem Abschnitt am Ende des Textes eingefügt. Markierung der fünften übereinstimmend zitierten Studie (Quelle).
  • 17.01.21 —Update des Artikels aufgrund des Abschnitts ‘Immunität’ im ‘Steckbrief Coronavirus’ des RKI. Zitate aus diesem Abschnitt am Ende des Textes eingefügt. Markierung der vier übereinstimmend zitierten Studien (Quellen¹+³++).
  • 09.01.21 — zweite Fassung, veröffentlicht
  • 04.01.21 — erste Fassung online zum Korrekturlesen

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